Heute ist ein bedeutender Tag für die deutsche Mobilfunkbranche. Denn heute bringen gleich zwei der drei deutschen Netzbetreiber den Highspeed-Standard 4,5G in die Praxis.
Seit heute bietet Telefónica sein 4,5G-Netz in München an und startet damit den ersten Praxistest des neuen Standards. Der Standard 4,5G erweitert die Leistungsfähigkeit von LTE und ermöglicht noch einmal deutlich höhere Übertragungsraten. Mit dem neuen Standard strebt Telefónica letztlich Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 1,2 GBit/s an. In einem ersten Schritt sollen zunächst jedoch maximal 400 MBit/s erreicht werden. Als Technikpartner für das Projekt ist der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei an Bord.
Fast zeitgleich hat auch Vodafone heute den Startschuss für 4,5G in der Praxis gegeben. In Hannover steht nun die erste Funkzelle, welche den neuen Standard unterstützt. Zunächst sollen über 4,5G im Vodafone-Netz bis zu 375 MBit/s im Download erzielt werden können. Sukzessive will der Anbieter die Leistung bis Ende 2016 auf dann 525 MBit/s verbessern. Für die Realisierung dieser neuen Spitzenraten werden mehrere LTE-Träger gebündelt. Die neuen Übertragungsraten setzen auf Kundenseite allerdings ein Smartphone mit LTE Cat. 9 voraus. Diesen Standard erfüllen aktuell nur sehr wenige Handys. Dazu zählen etwas das Samsung Galaxy S7 und das Samsung Galaxy 7 edge.
Die Einführung von 4,5G gilt als wichtiger Schritt auf dem Weg zum Highspeed-Standard der Zukunft namens 5G. Während für 4,5G mehrere LTE-Frequenzen gebündelt werden um so höhere Übertragungsraten zu ermöglichen, ist 5G ein gänzlich neuer Standard. Dieser soll zukünftig Downloadraten von bis zu 10.000 MBit/s realisieren und zeitgleich deutlich energieeffizienter als seine Vorgänger sein. Die Einführung von 5G als neuer Highspeed-Standard ist für 2020 angestrebt.