Vor einigen Wochen hatte eine Kommission der CDU den Rechtsanspruch auf einen Internetzugang mit mindestens 50 MBit/s ab 2018 ausgearbeitet. Damit soll jeder Deutsche die mit der Informationsgesellschaft verbundenen Chancen nutzen können. Nun wackelt das Vorhaben.
Bund und Länder sind sich nicht einig über die konkrete Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel. Laut Handelsblatt stehen für den Breitbandausbau 2 Milliarden Euro bereit. Ein nicht unerheblicher Teil stammt aus der Mobilfunkfrequenz-Auktion, die im vergangenen Juni stattfand. Nachdem die Finanzierung für den Breitbandausbau prinzipiell auf die Beine gestellt war, begann das Gezerre der Beteiligten. Im Kern dreht sich alles um die Frage, welche Technologie gefördert werden soll: Vectoring oder FTTB/H?
Die Befürworter von VDSL-Vectoring führen die mit der Technologie einhergehenden geringeren Kosten und die unkompliziertere Aufrüstung an. Vectoring setzt bei den bestehenden Kupferleitungen an und gewinnt dieses höhere Übertragungsraten ab, als standardmäßig möglich. Allerdings kann es pro Kabelverzweiger stets nur einen einzigen Anbieter geben, was wettbewerbsrechtliche Bedenken auf die Tagesordnung gerufen hat. Kritiker werten Vectoring zudem lediglich als Überbrückungstechnologie und sehen eine mangelnde Zukunftsgewandtheit.
Dem Vectoring gegenüber stehen als zweite Alternative FTTB- bzw. FTTH-Anschlüsse gegenüber. Dabei handelt es sich um vollwertige Glasfaser-Anschlüsse. Sie stellen die zukunftsorientierte und- sichere Technologie dar. Gleichzeitig sind die Kosten für diese Lösung aber auch deutlich höher. So bedarf es neuer Leitungen für jedes Haus, das einen Glasfaser-Anschluss erhalten soll.