SmartChecker TV nimmt die Smartwatch von Apple unter die Lupe. Kann die multifunktionale Uhr im Alltag überzeugen oder bleibt sie nur ein netter Technik-Gimmick?
SmartChecker TV Moderator Marian hat sich die neue Apple Watch eine Woche lang angeschaut. Nachdem schon seit längerer Zeit Gerüchte über eine Smartwatch aus dem Hause Apple kursierten, ist das Gadget nun endlich auf den Markt gekommen.
Die Smartwatch kommt mit einem 38mm- oder 42mm-Gehäuse in einer quadratischen, abgerundeten Form. Je nach Edition unterscheidet sich das Material - in unserem Test nutzten wir die dunkelgraue Sportversion mit schwarzem Gummiband. Die Uhr wird in einer länglichen Verpackung geliefert, in der sich das Gerät, eine Bedienungsanleitung, das Ladegerät sowie ein kürzeres Ersatzarmband befinden. Dieses lässt sich einfach und schnell wechseln. Angezogen fühlt sich die Apple Watch hochwertig und angenehm an.
Die Uhr wird aktiviert, indem man sie mit dem Handgelenk zu sich dreht. Das Display ist dabei sehr scharf, die Farben kräftig und alle Inhalte gut ablesbar. An der Seite befindet sich die Digital Crown sowie ein zusätzlicher physischer Knopf. Mit diesen zwei Elementen sowie dem druckempfindlichen Forcetouch-Bildschirm wird die Apple Watch bedient. Die Kombination aus Drehrädchen und Touchscreen funktioniert dabei ausgezeichnet. Mit der Digital Crown wird gezoomt und einen Schritt zurück gesprungen (Druck auf das Rädchen), mit dem anderen physischen Button kann man mit seinen Kontakten in Verbindung treten. Dabei können verschiedene Nachrichten, Smileys oder auch der eigene Herzschlag gesendet werden. Zum Schreiben von Nachrichten kann der Nutzer kurze, vorgefertigte Texte oder die Diktierfunktion verwenden - beide Optionen funktionieren einwandfrei. Mit Apples Smartwatch kann man zudem auch telefonieren, wobei die Sprachqualität mitunter besser sein könnte.
Mit der neuen Technologie hat Apple eine weitere Möglichkeit eingeführt, Befehle über den Touchscreen einzugeben. Mit einem Druck auf den Bildschirm werden in vielen Apps beispielsweise die Optionen aufgerufen. In der Uhren-App greift man mit der Geste auf die verschiedenen Designs zu.
Noch hat die Apple Watch nicht viele Uhr-Designs, jedoch lassen sich diese persönlich konfigurieren. So können je nach Wunsch Batteriestand, Kalender, Termine oder auch das Wetter angezeigt werden. Wer es modisch mag, wird sich zudem über die Farbanpassung freuen.
Durch einen Wisch nach oben werden die Glances aufgerufen. Hier kann der Nutzer die Watch stumm schalten, den Flugmodus aktivieren, das Wetter checken oder auch den eigenen Puls messen. Ein Wisch nach unten ruft unbearbeitete Notifikationen, z.B. von Nachrichten auf. Neben der normalen Uhr stehen auch noch Wecker-, Stoppuhr- und Timer-Funktion zur Verfügung. Auch auf der Apple Watch ist Siri zu finden - die Sprachsteuerung ist ein wichtiges Bedienelement, da hiermit viele verschiedene Funktionen ausgeführt werden.
Immer mehr Apps unterstützen die neue Apple Watch. Dabei werden die Apps über das iPhone installiert. Auch die Verwaltung der Uhr wird über das Smartphone geregelt. Nervig: Häufig hindern lange Wartezeiten den Uhren-Spaß. Die einzelnen Apps laden so lange, dass ein Griff zum Handy die schnellere Alternative ist. Bis auf Grundfunktionen wie die Uhren-App funktioniert die Smartwatch allerdings nicht ohne iPhone. Die Verbindung hält dabei bis auf einige Meter Entfernung.
Die Smartwatch wird mit einer kleinen magnetischen Station geladen. Durchschnittsuser kommen mit der Akkuleistung der Apple Watch sicher durch den Tag. In unserem Test zeigte das Display am Tagesende meistens noch 50 Prozent. Im Alltag nutzt man das Gerät als normale Uhr, die einem praktischer Weise nebenbei auch noch Termine und das Wetter anzeigt. Dabei spart man sich den Blick auf das iPhone. Der Smartphone-Akku wird bei gekoppelter Apple Watch erstaunlicherweise wenig belastet. Neben Bewegungen wird auch der eigene Puls registriert und angezeigt. Beim Sport stört die Apple Watch kaum und liefert praktische und passende Apps.
Zwar ist die Apple Watch ein super Sport- und Lifestyle-Gadget, jedoch ist das Gerät noch kein echtes Muss. Fast alles was die Uhr kann, kann das iPhone besser. Außerdem kann es nervig sein, jede Notifikation auf dem Handgelenk zu sehen.
Aktuell ist die Apple Watch wohl eine der schönsten und am besten verarbeiteten Smartwatches, allerdings bietet die Uhr noch keinen echten Mehrwert. Wann die High-Tech-Uhren wirklich praktisch werden, bleibt abzuwarten.