Seit dem 30. April sind die Roaming-Gebühren für den Raum der EU erneut gesunken. Die Anbieter haben ihre Auslandspreise dementsprechend angepasst. Gleichzeitig können Nutzer immer häufiger zu normalen Vertragskonditionen innerhalb der EU telefonieren, SMS senden und surfen.
Nach den neuen EU-Regelungen dürfen Mobilfunkanbieter keine gesonderten Auslandskonditionen mehr geltend machen. Anders als bisher werden von der EU-Kommission jetzt nicht nur Preisobergrenzen für Gesprächsminuten, SMS sowie Daten-Roaming gestellt, sondern auch ein maximaler Aufpreis zum normalen Inlandpreis festgesetzt. So können Anbieter seit dem 30. April höchstens 0,05 Euro pro Gesprächsminute (insgesamt max. 0,19 Euro), 0,02 Euro pro SMS (insgesamt max. 0,06) und 0,05 Euro pro Megabyte für Daten-Roaming (max. 0,20 Euro) auf den Inlandpreis aufschlagen. Die maximalen Kosten für das Empfangen einer SMS im Ausland wurden ebenfalls von 0,05 auf 0,01 Euro gesenkt.
Die Preisobergrenzen im 3-Jahres-Überblick:
Trotz der neuen Regularien ist es für Verbraucher meistens kein leichtes Unterfangen, vor Urlaubsantritt die günstigsten Smartphone-Konditionen für Ihren Auslandsaufenthalt zu finden. Die Mobilfunkanbieter verfügen über breite Tarifpaletten von Auslandsoptionen, die durch ihre unterschiedlichen Umfänge alle für andere Einsätze ausgelegt sind. Hier können Nutzer schnell den Überblick verlieren, vor allem da oftmals bereits eine bestimmte Option voreingestellt ist – und nicht wie zu erwarten für die Inlandspreise plus Aufschlag gezahlt wird. Vor Ihrem Reisebeginn sollten Sie sich immer versichern, die richtige Option für Ihr Nutzungsverhalten ausgewählt zu haben. Wer im EU-Ausland also gar nicht mobil surfen möchte und mit der WLAN-Anbindung im Hotel auskommt, kann getrost auf eine Internet-Flatrate im Auslandspaket verzichten und zusätzliche Kosten einsparen.
Im Zuge der stetig günstiger werdenden Auslandskonditionen tauchen bei Anbietern vermehrt EU-Flatrates als Tarifeigenschaft auf. Diese bieten dem Nutzer die Möglichkeit, die normalen Inland-Tarifkonditionen auch im EU-Ausland zu nutzen: Die Flatrates für Telefonie, SMS und mobiles Internet gelten dann auch innerhalb der EU (und meistens der Schweiz). Allerdings handelt es sich hier nie um echte Flatrates, auch wenn das bereitgestellte Kontingent oft vergleichsweise hoch ist. Wer jedoch zu häufig im Ausland telefoniert oder surft wird auch mit EU-Flat erneut zur Kasse gebeten. Wer die Angebote nutzen möchte, sollte im Vorhinein klären wieviel Frei-Minuten, – SMS und –Volumen wirklich enthalten sind.
Nach dem Plan der EU-Kommission sollen ab Juni 2017 normale Inlandspreise im gesamten EU-Raum gelten. Allerdings bleibt weiterhin abzuwarten, ob der Entschluss bereits im nächsten Jahr durchgesetzt wird. Ursprünglich war eine gesamtheitliche Abschaffung der Roaming-Gebühren auch schon für Ende 2015 angedacht. In jedem Fall ist es unwahrscheinlich, dass es im nächsten Jahr, auch bei einem allgemeinen Aufschlagsverbot, echte Flatrates für das Ausland geben wird. Eher werden aktuelle EU-Flats, bei der ein bestimmtes Freikontingent zur Verfügung gestellt wird, die Alltagsnorm werden.