Medienberichten zufolge hat das Bundeskriminalamt die Möglichkeit, Chatverläufe beim Nachrichtendienst WhatsApp mitzulesen. Allerdings ist das anscheinend nur bei der Browserversion der Fall. WhatsApp wehrt sich gegen die Vorwürfe.
Der Bayerische Rundfunk und der Westdeutsche Rundfunk haben gemeinsam einen Bericht herausgebracht, in dem eine Sicherheitslücke der Browserversion des beliebten Kurznachrichtendienstes behandelt wird. Anscheinend können Ermittler des BKA eine Schwachstelle nutzen, um Chatverläufe von beobachteten Personen einzusehen.
Aufgedeckt wurde dies mithilfe von Unterlagen des Ermittlungsverfahrens gegen einen Terrorverdächtigen, der eine Kontaktperson des Breitscheitplatz-Attentäters Anis Amri sei. Dabei wird im Bericht des BR und WDR ein internes BKA schreiben zitiert: „Das BKA verfügt über eine Methode, die es ermöglichen kann, Text, Video-, Bild- und Sprachkurznachrichten aus einem WhatsApp-Konto in Echtzeit nachzuvollziehen.“ Allerdings hieße es aus dem näheren Umfeld, dass die Technik bisher kaum eingesetzt werde.
Mit WhatsApp Web können Nutzer des Nachrichtendienstes Chatgespräche auf dem PC weiterführen. Dazu muss die Einrichtung einmalig auch am Smartphone erfolgen – sofern der gleiche PC genutzt wird, loggt sich der Webdienst danach automatisch ein. Über den Dienst können auch Fotos, Sprachnachrichten und Dokumente verschickt werden. Während WhatsApp im Browser läuft, wird auf dem Smartphone ein entsprechender Hinweis angezeigt.
Aus einem Artikel des Handelsblatts geht hervor, dass WhatsApp keinen akuten Handlungsbedarf sieht und auch die Webversion vom Nachrichtendienst für sicher hält: „Die privaten Gespräche der Menschen bleiben sicher und durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt.“