Noch Mitte Februar hatte das manager magazin berichtet, dass dem britischen Mobilfunkriesen ein durchgerechneter Geschäftsplan für die Übernahme von Kabel Deutschland vorliegt.
Das Unternehmen selbst wollte die Marktgerüchte zu dem Zeitpunkt jedoch nicht kommentieren. Durch die Medienberichte verteuerte sich die Aktie von Kabel Deutschland daraufhin von knapp 64 auf zuletzt fast 70 Euro. Somit war das Unternehmen an der Börse über 6,1 Milliarden Euro wert.
Vodafone und Kabel Deutschland
Mit Rund 8,5 Millionen Kundenhaushalten ist Kabel Deutschland der größte deutsche Kabelnetzbetreiber. So machte das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr rund 1,7 Milliarden Euro Umsatz. Erst vergangenen Montag erklärte Vodafone-Chef Vittorio Colao, dass Vodafone seinen Kunden europaweit kombinierte Telekommunikations-, Internet- und Fernsehdienste anbieten möchte. Dabei sei es egal ob dies zusammen mit Partnern oder im Alleingang geschehe. Vodafone und Kabel Deutschland sind so bereits schon direkte Konkurrenten. Durch den Dienst “Vodafone TV” bietet das britische Unternehmen auch Fernsehen über das Internet an. Insgesamt hat das Angebot rund 150000 Nutzer. Kabel Deutschland auf der anderen Seite versorgt Nutzer auch mit schnellen Internet-Zugängen und Telefonanschlüssen und bedient in diesem Bereich an die 1,8 Millionen Kunden.
Details zu Übernahmeplan
Laut Medienberichten hätte Vodafone-Deutschlandchef Jens Schulte-Bockum zusammen mit dem Strategievorstand Warren Finegold am Plan zur Übernahme von Kabel Deutschland gearbeitet. Bereits 2008 soll die Chefetage von Vodafone den deutschen Kabelnetz-Betreiber in Visier genommen haben, jedoch wurden die Pläne damals aufgrund von zu hoher Kosten gestoppt. Weiterhin ist nicht auszuschließen, dass wegen der Wettbewerbslage ein Zusammenschluss auf Widerstand bei den Kartellwächtern stoßen würde.