Während die Deutsche Telekom sämtliche Bestandskunden mit ISDN-Anschluss bis spätestens 2018 auf IP-Anschlüsse umstellen will, lässt Vodafone seinen Kunden noch bis 2022 Zeit.
Bis 2022 sollen die Kunden bei Vodafone nicht zu einer Umstellung ihres bestehenden ISDN-Anschlusses auf einen IP-Anschluss gezwungen werden. Im Gegensatz dazu fährt die Telekom einen deutlich aggressiveren Kurs. Bis spätestens 2018 wollen die Bonner sämtliche ISDN-Anschlüsse auf IP umgestellt haben. Telekom-Kunden, die sich einer Umstellung verschließen, droht die Kündigung ihres Vertrages. Vodafone will seinen Kunden hier mehr Wahlfreiheit einräumen.
Während die Umstellung von ISDN auf IP im privaten Bereich relativ unkompliziert vonstattengeht, kann die Umstellung innerhalb von Unternehmen deutlich aufwendiger sein. Denn hier werden oftmals mehre ISDN-Anschlüsse gebündelt. Zudem laufen oftmals interne Systeme (z.B. für Abrechnungen) über die ISDN-Technologie, deren Umstellung zusätzlichen Aufwand bedeutet. Laut Vodafone würden noch mehr als 80 Prozent der eigenen Geschäftskunden das ISDN-Netz nutzen. Entsprechend möchte Vodafone die große Zahl dieser Geschäftskunden nicht (zusätzlich) unter Druck setzen.
Während Neukunden im privaten Bereich bei Vodafone keine ISDN-Anschlüsse mehr abschließen können, soll dies Geschäftskunden weiterhin ermöglicht werden. Damit spekuliert man ganz offensichtlich auf den Zugewinn verärgerter Telekom-Kunden. Auch wenn Vodafone langfristig vollständig auf All-IP umstellen möchte, so will man den Kunden doch einen möglichst sanften Übergang ermöglichen.