Im Nahbereich der Vermittlungsstellen will die Deutsche Telekom möglichst bald VDSL Vectoring einführen, so heißt es zumindest von Wettbewerbern. Als Folge müsste die Konkurrenz ihre VDSL-Technik aus Vermittlungsstellen ausbauen.
Einige Netzbetreiber realisieren ihren VDSL-Zugang zum Kunden über Vermittlungsstellen der Deutschen Telekom. Damit soll aber womöglich schon bald Schluss sein. In Kürze will der Anbieter einen Regulierungsantrag zum Einsatz von VDSL2-Vectoring einreichen. Insgesamt gibt es deutschlandweit um die 7900 Vermittlungsstellen. Das Ziel der Telekom ist es selbst VDSL Vectoring anzubieten und somit im ersten Schritt bis zu 100 MBit/s im Downstream zu ermöglichen.
VDSL Vectoring kann pro Anschlussbereich nur von einem Anbieter genutzt werden. Mit der Schaffung eines exklusiven Bereiches um die Vermittlungsstellen, der bei einem Radius um 550 Meter liegen soll, könnte es zu einer Re-Monopolisierung dieses Bereiches kommen. Kunden in diesem Bereich könnten dann VDSL technisch nur noch über die Telekom nutzen.
Mit dem geplanten Antrag würde die Telekom die Wettbewerber und deren Infrastruktur aus den Vermittlungsstellen kündigen. Dies gilt zumindest in Bezug auf VDSL. Jürgen Grützner, Chef des zweiten großen deutschen Telekom-Wettbewerber-Verbandes VATM, ist der Meinung, dass die TAL das Herzstück der Regulierung ist und diese dann zumindest für VSDL nicht mehr zur Verfügung steht. So sieht der VATM eine Entwertung von Infrastruktur der Wettbewerber auf sich zu kommen.