Seit Jahren dümpelt die Debatte zur möglichen Abschaffung der Roaming-Gebühren in der EU vor sich hin. Nachdem im vergangen Jahr dann endlich die Abschaffung als konkretes Vorhaben verabschiedet wurde, rudert die EU laut Bild-Zeitung nun zurück.
Aus der Abschaffung der Roaming-Gebühren innerhalb der EU, auch mit dem Namen "Roam like at home" bedacht, wird bis auf Weiteres wohl doch nichts. Stattdessen soll nun eine stark eingeschränkte Variante des ursprünglichen Plans wirksam werden, eine Art "Roam like at home" LIGHT. Im Rahmen dieser Regelung sollen Kunden demnach pro Jahr 50 Minuten, 50 SMS sowie 100 MB Datenvolumen ohne Roaming-Aufschlag nutzen können. Es gelten hier entsprechend die Konditionen des "heimischen" Tarifs. Für Personen, die sich häufiger im Ausland aufhalten, oder etwa Grenz-Pendler dürfte dieser Roaming-Kompromiss enttäuschend sein. Gelten soll das neue System ab dem kommenden Jahr.
Die EU hatte noch im vergangen Jahr eine vollständige Abschaffung sämtlicher Roaming-Gebühren innerhalb des EU-Gebiets für Ende 2015 anvisiert. Die Kosten für die Nutzung des Mobiltelefons im Ausland hätten sich dann nicht länger von den Kosten für die Nutzung im Inland unterschieden. Die vollständige Abschaffung wäre der nächste konsequente Schritt gewesen, nachdem die EU bereits zuvor die Roaming-Kosten reguliert hatte. Seitdem darf eine Gesprächsminute im Ausland für eingehende Anrufe maximal 5,95 Cent kosten, während es für abgehende Anrufe 22 Cent sein dürfen. Das Versenden einer SMS darf höchstens mit 7,14 Cent zu Buche schlagen. Ein MB für die mobile Internetnutzung ist zudem auf maximal 23,8 Cent gedeckelt.