Die Aktionäre des finnischen Konzerns haben entschlossen, dass die Nokia-Handy Sparte an Microsoft verkauft werden soll. Es wurde mit einer überwältigenden Mehrheit von mehr als 99 Prozent dafür entschieden. Der US-Software-Konzern Microsoft soll für die Übernahme 5,44 Milliarden Dollar zahlen und läutet somit das Ende einer Ära ein.
Mit der Übernahme geht wohl ein Kapitel in der Wirtschaftsgeschichte zu Ende. Das Unternehmen Nokia, das einst mal Weltmarktführer für Mobiltelefone war, verlor im Jahr 2012 den Wettkampf mit dem südkoreanischen Konkurrenten Samsung. Nokia war schlicht zu spät auf den Trend der Smartphones und Tabletcomputer aufgesprungen. Das Unternehmen entwickelte zwar auch Geräte mit Multimedia-Funktionen, allerdings konnten diese die Gunst der Verbraucher nicht gewinnen. Mit Produkten, wie dem iPhone von Apple, das mit nutzerfreundlicher Steuerung und berührungsempfindlichen Bildschirmen ausgerüstet war, konnten Nokia Handys nicht mithalten.
Microsoft hat sich nun entschieden groß in den Handymarkt einzusteigen. Nokia und Microsoft arbeiten schon seit längerer Zeit miteinander. So gibt es bereits zahlreiche Nokia-Smartphones, die mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone laufen. Nach dem Verkauft der Handysparte wird Nokia noch das Geschäft der Netzwerke betreiben. Aufgrund der ansteigenden Smartphone Nutzung gewinnen leistungsstarke Netze für mobile Datenübertragung immer mehr an Bedeutung. Der finnische Hersteller hat massive Probleme. Im Jahr 2011 musste das Unternehmen rund 1,2 Milliarden Euro Verlust einbüßen und im Jahr 2012 waren es sogar schon 3,1 Milliarden Euro. Aus Sicht der Aktionäre, soll Nokia durch die Netzwerkausrüstung nach langer Zeit endlich wieder profitable werden.
Alle Produktionsstandorte, die mit der Handy-Sparte in Verbindung stehen, werden von Nokia an Microsoft abgetreten. Es wird davon ausgegangen, dass die betroffenen 32.000 Mitarbeiter von Microsoft übernommen werden. Insgesamt beschäftigt Nokia derzeit 56.000 Menschen und hat Werke in den Ländern China, Indien, Südkorea, Vietnam, Ungarn und Mexiko.