Eigentlich vertreibt Apple weltweit das gleiche iPhone-Portfolio: Sowohl in den USA, als auch in Europa und Asien werden identische Modelle angeboten. Allerdings könnte der Hersteller aufgrund schwächelnder Absatzzahlen bald über ein exklusives China-iPhone nachdenken.
Im letzten Quartal hat Apple weniger iPhones verkauft als zunächst angenommen. Einer der Gründe dafür sollen die mäßigen Verkaufszahlen in China sein. Ehemalige Apple-Manager und Analysten haben zuletzt im Wall Street Journal die Empfehlung ausgesprochen, künftig eine spezielle Modellreihe für den chinesischen Markt zu konzipieren.
Aktuell gibt es in allen Ländern die gleichen iPhones – der einzige Unterschied ist, dass in China Smartphones mit zwei „echten“ Dual-SIMs angeboten werden. Hier gibt es also zwei SIM-Karten-Slots, bei iPhones in den USA und Europa wird für die zweite SIM-Funktion auf eine eSIM zurückgegriffen.
Ein ehemaliger Retail-Manager von Apple äußerte sich im Interview zu fehlender Anpassungsfähigkeit seitens Apple. Die „One-size-fits-all“-Markenstrategie wäre nicht mehr zeitgemäß. Demnach wäre der logische Schritt, bald exklusive China-iPhones anzubieten. Allerdings liegt es wohl nicht nur an der Hardware. Auch Apps und Interface müssen überarbeitet werden: „Ohne eine nahtlose Integration [seitens Apple] bleiben die chinesischen Hersteller vorne“, so der ehemalige Mitarbeiter.
Andere Hersteller auf dem chinesischen Markt bieten bereits eine Vielzahl von Modellen für alle möglichen Preissegmente an. Apple beschränkt sich hingegen nach wie vor auf Highend-Smartphones. Möglich wäre also die Entwicklung eines Budget-iPhones mit preiswerteren Komponenten, um eine größere Marktabdeckung zu erzielen.
Auf der anderen Seite könnte durch eine solche Strategie auch das Image der Marke beschädigt werden – stehen die Premium-Phones doch nach wie vor für einen exklusiven Lifestyle. Somit bleibt es spannend, wie Apple auf die Entwicklung am chinesischen Markt reagieren wird. In jedem Fall ist klar, dass sich der Hersteller ein Gegenmittel für die schwachen Verkaufszahlen überlegen muss.