Düsseldorf. (SCS) Auf einer Präsentation in Hongkong, stellte Google gemeinsam mit Samsung das neue Google-Handy Galaxy Nexus und die neue Android-Version „Ice Cream Sandwich“ vor.
Bei der neuen Android-Version hat Google sich an den Stärken der Konkurrenz orientiert und neue Ideen verwendet. So soll Android „Ice Cream Sandwich“ mit dem neuen Design ansprechender wirken. Außerdem ist es sowohl für Smartphones als auch für Tablets optimiert. Das Adressbuch (People) zeigte große Bilder der Kontakte, darunter sind in einem einfachen Textdesign aus Quellen wie Facebook, Google und Twitter zusammengestellte Adressen, Telefonnummern und andere Informationen aufgelistet. Wie bei Windows Phone 7 ist am rechten Rand eine zweite Ansicht angedeutet. Bei dem wischen von rechts nach links, ändert sich die Anzeige und man erhält eine Übersicht von Fotos und Status-Updates der ausgewählten Person aus sozialen Netzwerken. Eine ähnliche Bedienung findet man auch im verbesserten Kalender oder im GMail-Client. Außerdem versucht Android 4.0 die Informationen von Kontakten besser in den verschiedenen Apps einzubauen. Einige der Neuerungen des Startbildschirms sind bereits von dem nur für Tablets verfügbaren Android 3.0 „ Honeycomb“ bekannt. An das Fenster-Management von WebOS erinnert, dass die App-Vorschau bei einem horizontalen Drüberwischen aus der Liste verschwindet. Dieses Wegwischen von geöffneten Inhalten findet man in allen Standard-Apps von Android.
Außerdem setzt die Bedienung verstärkt auf Gesten und hat als Ziel mehr Konsistenz zwischen den unterschiedlichen Apps zu bringen. Neu ist die Eingabefunktion, unbekannte Schreibweisen werden mithilfe der verbesserten automatischen Korrektur, beim Tippen rot unterstrichen, ein Tipp darauf blendet Verbesserungsvorschläge ein. Bei der Eingabe Speech-To-Text wird das Gesprochene sofort beim Sprechen angezeigt, was darauf schließen lässt, dass sie nicht mehr über einem Google-Server läuft. Zusätzlich unterstützt Android jetzt spezielle Funktionen von Eingabestiften wie Neigung oder Druckempfindlichkeit. Ohne zu entsperren kann im Sperrbildschirm die Leiste mit Systemmeldungen geöffnet und die Foto-Anwendung gestartet werden. Das könnte im Fall eines Handyverlusts allerdings auch Informationen für Dritte sichtbar machen. Ob es möglich ist diese Funktion zu deaktivieren ist bisher nicht bekannt. Neben der Entsperrung des Smartphones durch PIN- und Mustereingabe besteht nun auch die Möglichkeit das durch Gesichtserkennung zu tun. Allerdings ist fraglich wie zuverlässig diese Funktion ist und dabei zwischen davorgehaltenen Videos oder Fotos und dem Gesicht unterschieden werden kann. Google hat außerdem viele der Standard-Apps erweitert. So bietet Google Mail jetzt eine Offline-Suche, die die E-Mails der vergangenen 30 Tage indexiert und auf einen beliebigen Zeitraum eingestellt werden kann. Außerdem soll der Chrome-Browser deutlich schneller geworden sein, synchronisiert Lesezeichen mit dem Desktop-Chrome und hat maximal 16 Tabs gleichzeitig geöffnet. Zudem ist es möglich Webseiten für den Offline-Gebrauch zu speichern. Die Foto-App verfügt über eine Panoramafunktion, einen Digitalzoom und einen Editor. Zusätzlich unterstützt Android jetzt Visual Voicemail; beim Ablehnen eines Anrufs, kann eine vorher festgelegte Abwesenheits-SMS geschickt werden. Ein weiteres neues Feature ist, dass beim Drücken des Ein/Auschalters und der Leiser-Taste gleichzeitig, ein Screenshot gemacht wird.
Durch Verwendung des Android Beam ist es möglich, per NFC mit anderen Ice-Cream-Sandwich-Geräten Informationen auszutauschen. Auch per WLAN (Wi-FiDirect) ist eine Direktverbindung möglich. Android 4.0 arbeitet auf dem Galaxy Nexus von Google, das im November erhältlich sein wird. Keine Informationen gab Google bisher über die Unterstützung von älteren Geräten. Besonders schwierig könnte die Umsetzung des neuen Android-Layouts auf frühere Modelle durch den Wechsel zur tastenlosen Bedienung werden.