Mit dem neuen Portal “Gigabit-Grundbuch” will die Bundesnetzagentur dem Verbraucher Informationen gebündelt zusammenstellen. Neben Ausbauplänen verfügt die Seite auch über Netz- und Geschwindigkeitskarten. Zum Launch leidet das Portal jedoch noch unter Kinderkrankheiten und Startschwierigkeiten.
Mit dem Gigabit-Grundbuch möchte die Bundesnetzagentur Informationen zum Ausbau von Glasfaser und Mobilfunk zusammengefasst und übersichtlich präsentieren. Eigens erhobene Daten werden damit erstmals für Verbraucher gebündelt auf einer eigenen Plattform aufgearbeitet. So soll die Verständlichkeit gefördert und eine höhere Transparenz geschaffen werden. “Für das Gigabit-Grundbuch nutzen wir unsere Expertise bei der Datenerhebung und Auswertung aus dem Infrastrukturatlas und dem Mobilfunk-Monitoring. Wir veröffentlichen zukünftig einen noch umfassenderen Überblick über den Ausbau der Breitbandnetze", so der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller.
Der Breitbandatlas sowie die Funklochkarte sind Dienste, die bereits vor dem Launch der Seite online waren. Allerdings werden diese Features mit dem Gigabit-Grundbuch nun zusammengefasst zur Verfügung gestellt. Zudem wurden die Dienste in diesem Schritt weiter optimiert. So sollen die Daten zur Bandbreitenmessung nun erstmals ortsgenau abrufbar sein.
Für Mobilfunkunternehmen steht zudem ein dem Verbraucher nicht einsehbares Analyse-Tool zur Verfügung. Hiermit sollen vor allem Daten zur Steuerung des Gigabit-Ausbaus herangezogen werden. Im kommenden Jahr sollen die Profi-Werkzeuge der Plattform um ein Planungs-Tool erweitert werden, um Infos zu bestehenden und geplanten Infrastrukturen einzusehen.
Die neue Plattform und deren Features stoßen bei der Branche auf Zustimmung. Sven Knapp, Bundesverband Breitbandkommunikation, meint: "Das Gigabit-Grundbuch kann einen Beitrag für einen erleichterten und damit schnelleren Ausbau der digitalen Infrastruktur leisten. Dazu muss insbesondere der Zugriff der Telekommunikationsunternehmen auf Liegenschafts-, Kataster- und Grundbuchdaten zeitnah ermöglicht werden."
Zum Launch der Seite läuft die Datenanzeige der Tools noch nicht ganz sauber. Angaben zur Verfügbarkeit von Netzbetreibern an bestimmten Standorten sind fehlerhaft oder unvollständig. Gleichzeitig werden regionale Anbieter in der Liste nicht korrekt benannt. Kleine Fehler, die zum Start zu verschmerzen sind - in Zukunft müssen die Tools des Gigabit-Grundbuchs aber sauber und einwandfrei funktionieren, um die exakte Datenerhebung von Verbrauchern und Mobilfunkunternehmen zu gewährleisten.