Düsseldorf (SCM). Der Patentstreit zwischen Google und Microsoft geht in die zweite Runde.
Nachdem Google zunächst Microsoft vorgeworfen hatte, Scheinpatente gekauft zu haben, reagierte Microsoft nun mit einem öffentlichen Gegenangriff. Microsoft habe Google lediglich angeboten, sich an dem Konsortium für Android-Patente zu beteiligen, aber Google habe dieses Angebot ausgeschlagen.
Google-Justiziar, David Drummond, wirft Microsoft und Apple wettbewerbsfeindliches Verhalten vor und ist davon überzeugt, dass beide Unternehmen versuchen, Android mit einer Art Patentsteuer unattraktiv zu machen. Hätte Google gemeinsam mit Microsoft Patente von Novell gekauft, hätten alle Beteiligten Lizenzen für die Patente erhalten und so wäre jede Schutzwirkung gegen Angriffe seitens Microsoft aufgehoben. Microsoft habe jedoch nicht nur versucht sicherzustellen, dass Google diese Patente nicht zu Verteidigung von Android nutzt, sondern habe gleichzeitig versucht, Google dafür zahlen zu lassen. Auf diese geniale Strategie sei Google jedoch nicht reingefallen, so Drummond.
Microsofts Kommunikationschef Frank Shaw konterte nun mit dem Vorwurf, dass Google es grundsätzlich ablehne, mit anderen zusammenzuarbeiten, um das Patentrisiko für die Industrie zu verringern. Ebenso hätte Drummond mit seiner Stellungnahme nicht bestritten, dass Google ein Angebot von Microsoft ausgeschlagen hat, da sie die Patente dadurch nicht selbst gegen andere einsetzen könnten.