Zum 24. Mal hat die Fachzeitschrift connect ihren großen Netztest durchgeführt. Dabei zeigt sich zunehmend das Bild einer Zwei-Klassengesellschaft.
Der Markt der deutschen Mobilfunknetzbetreiber hat sich seit der Fusion der o2-Muttergesellschaft Telefónica und E-Plus im Jahre 2014 auf nur noch drei Netzbetreiber konsolidiert. Dabei zeigt sich seit Jahren, dass die Telekom und Vodafone die besten Netze bereitstellen. Dies bestätigt auch der jüngste Durchlauf des connect Netztests. Sowohl die Deutsche Telekom als auch Vodafone konnten durch Optimierungen noch einmal ihre Testergebnisse gegenüber dem Vorjahr verbessern. Inzwischen liegen die beiden Netzbetreiber dicht beieinander und haben sich auf einem sehr guten Niveau eingependelt. Dies bestätigt die connect auch mit der Gesamtnote "sehr gut" für beide Netzbetreiber.
Bereits in den vergangenen Netztests zeigte sich, dass o2 mit der Fusion der Netze von o2 und E-Plus zu kämpfen hat. So war es nicht verwunderlich, dass der Netzbetreiber in den vorherigen Tests als schlechtester Netzbetreiber abschnitt. Der jüngste connect Netztest bietet allerdings ernsthaften Grund zur Sorge. Während die Maßnahmen im Zuge der Netzintegration die vergangenen Ergebnisse relativierten, verliert o2 im aktuellen Test weiter an Boden. In sämtlichen Untersuchungskategorien landet man weit hinter der Konkurrenz von Telekom und Vodafone. So bleibt am Ende nur die Gesamtnote „ausreichend“ für o2.
Die Testergebnisse deuten auf einen zunehmenden Trend in Richtung einer Zwei-Klassengesellschaft auf dem deutschen Mobilfunkmarkt hin. Während es der Telekom und Vodafone gelingt die eigenen Netze zu verbessern und für die Zukunft zu rüsten, scheint o2 den Schlüssel für eine erfolgreiche Netzintegration noch nicht gefunden zu haben. Sollten sich die Netzprobleme immer deutlicher auch im Alltag der Mobilfunkkunden niederschlagen, dürfte dies mittelfristig zu signifikanten Verschiebungen auf dem Mobilfunkmarkt führen.