Vodafone ermöglicht ab sofort als erster deutscher Mobilfunkanbieter Voice-over-LTE. Damit beschränkt sich der Nutzen des LTE-Netzes nicht länger auf das mobile Internet, sondern bringt einen deutlichen Gewinn für die Telefonie.
Voice-over-LTE, oder kurz VoLTE, bezeichnet grundlegend die Telefonie über das LTE-Netz. Während der LTE-Standard in den letzten Jahren die Nutzung des mobilen Internets wesentlich vorangetrieben hat, wurden Telefonate bisher ausschließlich über das UMTS- oder GSM-Netz abgewickelt. LTE-fähige Endgeräte mussten für den Aufbau von Telefonverbindungen und bei eingehenden Anrufen entsprechend von der LTE-Verbindung in das UMTS- bzw. GSM-Netz wechseln.
Telefonate über das LTE-Netz haben den wesentlichen Vorteil, dass sie deutlich schnellere Rufaufbauzeiten implizieren. Konkret sei ein Rufaufbau über LTE binnen zwei Sekunden möglich. Bei Gesprächen über das UMTS- bzw. GSM-Netz liegt die Rufaufbauzeit bei ca. 7 Sekunden. Darüber hinaus verbessert sich auch die Sprachqualität durch die Nutzung des LTE-Netzes, sowie die Akkulaufzeit der LTE-fähigen Smartphones. Denn schließlich reicht im Falle von VoLTE eine einzige (einheitliche) Antenne für die Bereiche mobile Daten und Telefonie aus.
Zu beachten ist, dass für die erfolgreiche Nutzung von VoLTE ein LTE-fähiges Smartphone Grundvoraussetzung ist. Zudem ist allerdings nicht jedes LTE-Smartphone zwangsläufig VoLTE fähig. Durch ein entsprechendes Firmware-Update sollen aber zumindest einige neuere Mobiltelefone VoLTE-fähig gemacht werden können. Aktuell kann VoLTE zudem ausschließlich innerhalb des Vodafone-Netzes genutzt werden. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Telekom und Telefónica als weitere Netzbetreiber zeitnah nachziehen werden.
Update vom 17.03.2015:
Neben Vodafone wollen auch die beiden weiteren Netzbetreiber Telekom und Telefónica (o2) zeitnah VoLTE anbieten. Die technischen Voraussetzungen dafür seien bereits erfüllt. In der kommenden Woche möchte man bei der Telekom einen Starttermin für VoLTE bekanntgeben.