Ende Juni dieses Jahres erhielt die Debatte um die Abschaffung der Roaming-Gebühren eine neuerliche Wende. Man einigte sich grundsätzlich auf die Abschaffung bis 2017. Nun wurde diese Einigung offiziell bestätigt.
Wir berichteten Ende Juni dieses Jahres über die Einigung zur Abschaffung der Roaming-Gebühren. Damals wurde im Rahmen einer Diskussion zwischen Abgeordneten des Europaparlaments und Vertretern der EU-Staaten die Abschaffung der Gebühren als Ziel bis 2017 ausgegeben. Die Einigung wurde nun noch einmal bestätigt und wird ab sofort von den Regierungen der EU-Staaten offiziell unterstützt. Im Detail gilt nun der 15. Juni 2017 als Zieltermin für die Beseitigung der Extraaufschläge für das Telefonieren und mobile Surfen im Ausland. Für einen endgültigen Beschluss fehlt bislang allerdings noch die Zustimmung des EU-Parlaments.
Zu einer vollumfänglichen Abschaffung der Roaming-Gebühren wird es letztlich aber wohl nicht kommen. Denn sofern bestimmte Grenzwerte erreicht sind, sollen den Mobilfunkanbietern Aufschläge erlaubt sein. Wo diese Grenzwerte im Bereich der Telefonie und des mobilen Internets liegen ist bislang nicht klar. Diese Ausnahmeregelung soll dem Problem des sogenannten "permanenten Roamings" vorbeugen. Hierbei könnten sich Mobilfunkkunden eine SIM-Karte mit günstigeren Konditionen im Ausland beschaffen und diese im teureren heimischen Mobilfunkmarkt einsetzen. Allerdings sollen die Roaming-Aufschläge selbst in diesem Fall deutlich niedriger sein als bisher.
Wie bereits aus der Einigung vom Juni dieses Jahres hervorgeht, werden die Roaming-Gebühren auf dem Weg zur Abschaffung zunächst am 30. Juni 2016 gesenkt. Im Zuge dessen darf dann für Gesprächsminuten ein maximaler Zuschlag von 5 Cent je Einheit aufgerufen werden. Derselbe Maximalaufschlag gilt auch für einen MB zur Nutzung des mobilen Internets. Eine SMS darf ab dem Termin im Ausland nur noch zusätzliche 2 Cent kosten.
Update vom 27.10.2015:
Das EU-Parlament hat heute in Straßburg der Abschaffung der Roaming-Gebühren offiziell zugestimmt.